Nachverdichtung
Nachverdichtung im Wohnungsbau
Potenziale für Nachverdichtungen im Wohnungsbau können sich aus sehr unterschiedlichen städtebaulichen Situationen ergeben. Die Vorteile von Nachverdichtungen liegen in der Vermeidung weiterer Landschaftseingriffe und bieten das Potenzial, bereits vorhandene Infrastruktur zu nutzen bzw. besser auszulasten. Zu nennen sind z.B. die Schließung von Baulücken, die Erweiterung von Bestandsgebäuden durch Anbauten und Aufstockungen, die Nachverdichtung von Geschosswohnungsbau-Siedlungen der 60er Jahre etc. Auch die Umwandlung von bisher nicht zu Wohnzwecken genutzten Immobilien und die Entwicklung von Konversionsflächen im Innenbereich mit ehemals militärischer oder gewerblicher Nutzung gehören dazu.
Im Zuge der Innenentwicklung bzw. Nachverdichtung sollte zudem geprüft werden, mit welchen zusätzlichen Maßnahmen in Bezug auf Freiraumqualität, Klimaschutz und -anpassung, Energie, Mobilität oder soziale Infrastruktur das betroffene Quartier insgesamt aufgewertet werden kann.
Zentrale Stellschrauben für die Bereitstellung von zusätzlichem Wohnraum im Rahmen der Innenentwicklung sind eine Mobilisierung und eine erhöhte Ausnutzung von Grundstücken. Dabei gibt es unterschiedliche Hemmnisse wie etwa nicht verkaufs- oder investitionsbereite Eigentümerinnen und Eigentümer, schwierige Grundstückszuschnitte oder ungünstige baurechtliche Rahmenbedingungen und Widerstände aus der Nachbarschaft.
Flächeneffiziente Nachverdichtungen in bereits bestehenden Wohnquartieren lösen häufig Ablehnungsreaktionen in der Umgebung aus. Hier gilt es frühzeitig Partizipationsprozesse anzustoßen, Ängste abzubauen und nachbarschaftsverträgliche Lösungen im Dialog zu entwickeln.