Flächenstatistik

Statistiken zur Flächennutzung und zur Flächenneuinanspruchnahme

Flächenneuinanspruchnahme in Bayern

Die Flächenneuinanspruchnahme von Siedlungs- und Verkehrsflächen in Bayern für das Jahr 2023 lag bei 12,4 ha pro Tag. Somit stagniert der Wert nahezu auf dem Vorjahresniveau mit einer Flächenneuinanspruchnahme von 12,2 ha pro Tag.

Bei Bemühungen zur Reduzierung der Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke muss berücksichtigt werden, wofür die Flächen genutzt werden sollen. Im Jahr 2023 entfallen erstmalig in allen Regierungsbezirken Bayerns die höchsten Zuwächse auf die Industrie- und Gewerbeflächen (2.179 ha), unter die auch die Freiflächenphotovoltaik subsummiert wird. Die Wohnbauflächen folgen mit 1.398 ha, und somit mit rd. 550 ha weniger als noch im Vorjahr, auf Platz zwei. Für den Zeitraum 2016 – 2023 nimmt der Flächenbedarf für Wohnen jedoch nach wie vor den größten Teil der Flächenneuinanspruchnahme ein. Die hohen Werte bei der Flächenneuinanspruchnahme der Industrie- und Gewerbeflächen sind auf die Zuwächse bei den Freiflächenphotovoltaikanlagen (Kategorie Kraftwerksflächen mit dem Primärenergieträger Sonne) zurückzuführen. Im Vergleich zu den Vorjahren stieg der Anteil der Freiflächenphotovoltaik an der Neuinanspruchnahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche erheblich auf 33 % (Anteil 2021: 14 %, Anteil 2022: 22 %). Das entspricht 4,1 ha pro Tag bzw. 1.500 ha im gesamten Jahr 2023. Der forcierte Ausbau der Freiflächenphotovoltaik ist nun in weiten Teilen Bayerns sichtbar.

Die Flächenneuinanspruchnahme in ha pro Tag errechnet sich aus der Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche. Dies entspricht nicht der tatsächlich versiegelten Fläche. Erhebungen des Bayerischen Landesamts für Umwelt haben ergeben, dass der Anteil versiegelter Flächen an der Siedlungs- und Verkehrsfläche in etwa bei 50 % liegt. Zu der vom Bayerischen Landesamt für Statistik erhobenen Siedlungs- und Verkehrsfläche zählen Wohnbauflächen, Industrie- und Gewerbeflächen ebenso wie Verkehrsflächen, aber auch Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen, Versorgungsanlagen oder Friedhöfe. Auch Freiflächen wie Hausgärten und Sportplätze sowie Parks oder Freiflächenphotovoltaikanlagen fließen bei Neuanlage ebenso in die bayerische Flächenneuinanspruchnahme ein. Negative Werte sind gleichbedeutend mit einer Flächenrückgewinnung, jedoch meist auf Korrekturen im Datenbestand zurückzuführen.

Um den aktuellen Herausforderungen wie dem Bedarf an neuem Wohnraum, Stärkung der Wirtschaft oder der Umsetzung der dezentralen Energiewende zu begegnen, lässt sich die Neuinanspruchnahme von Flächen nicht gänzlich vermeiden. Durch vorausschauende sowie möglichst effiziente und multifunktionale Planung kann diese jedoch maßgeblich gesenkt werden.
Weiterführende Informationen zur Bayerischen Flächensparoffensive sowie zur Flächenstatistik finden Sie auf der neuen Webseite der Flächensparoffensive.

 

Zahlen & Fakten

Flächenneuinanspruchnahme in Bayern - Statistischer Überblick

  • 12,4 ha/Tag

    Im Jahr 2023 lag die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Bayern bei 12,4 Hektar pro Tag. Der Wert liegt leicht über dem des Vorjahres und deutlich über dem für 2030 angestrebten Richtwert von 5,0 Hektar pro Tag.

  • 12,3 %

    Von den 70.542 km² Gesamtfläche Bayerns werden aktuell 8.703 km² der Siedlungs- und Verkehrsfläche zugeordnet. Das entspricht einem Anteil von 12,3 Prozent (gegenüber einem Anteil von 8,0 Prozent im Jahr 1980). Ferner wird in etwa die Hälfte der Fläche Bayerns landwirtschaftlich genutzt, ein gutes Drittel der Fläche ist von Wald bedeckt.

  • 33 %

    Der Anteil der Kraftwerksflächen mit den Primärenergieträgern Sonne und Wind beträgt rund 102 km². Im Jahr 2023 entfallen rund 33 % der Flächenneuinanspruchnahme auf Freiflächenphotovoltaikanlagen.

  • 50 %

    Die Siedlungs- und Verkehrsfläche ist nicht mit der tatsächlich versiegelten Fläche gleichzusetzen. Erhebungen des Bayerischen Landesamts für Umwelt haben ergeben, dass der Anteil versiegelter Flächen an der Siedlungs- und Verkehrsfläche in etwa bei 50 Prozent liegt. Zu den Siedlungs- und Verkehrsflächen zählen Wohnbauflächen, Industrie- und Gewerbeflächen, Verkehrsflächen, ebenso wie Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen, Versorgungsanlagen oder Friedhöfe. Aber auch Freiflächen wie Hausgärten und Sportplätze sowie Parks wie der Englische Garten in München oder Freiflächenphotovoltaikanlagen.

     

  • 5 ha

    In der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie strebt die Bundesregierung eine Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke auf unter 30 ha pro Tag bis zum Jahr 2030 an. Der vom Umweltbundesamt ermittelte Anteil Bayerns beträgt rund 5 ha pro Tag, diese Richtgröße ist seit Februar 2021 auch im Bayerischen Landesplanungsgesetz festgehalten und wird landesweit bis 2030 angestrebt.

Flächenneuinanspruchnahme pro Einwohner 2023 nach Regionen 

Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Bayern nach Nutzungsart (2015 - 2023) in Prozent

Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche nach Nutzungsart (2015 - 2022) in Prozent

Flächenneuinanspruchnahme 2016 – 2023 in ha mit Anteil Freiflächenphotovoltaik nach Regionen

Flächenneuinanspruchnahme 2023 in ha mit Anteil Freiflächenphotovoltaik nach Regionen

Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche  in Bayern pro Tag (1980 - 2023) in ha

Weiterführende Links /

Downloads

Infomail Oktober 2024

Das Bayerische Landesamt für Statistik hat am 17.10.2024 die Ergebnisse der Flächenerhebung 2023 veröffentlicht, die die Veränderung der tatsächlichen Flächennutzung wiedergeben. Die Infomail enthält die wichtigsten Ergebnisse aufbereitet für Regionen und Bezirke.  

Hier gehts zur Infomail Oktober 2024 PDF (3.2 MB) 

 

Daten zur Raumbeobachtung

Ergebnisse der Raumbeobachtung werden im Raumordnungsbericht der Staatsregierung sowie in den Daten zur Raumbeobachtung veröffentlicht. Die Daten zur Raumbeobachtung enthalten unter anderem die Themen Flächennutzung - Flächenverbrauch, Wohnungen, Kennzahlen der Raumstruktur, Bevölkerung, Beschäftigung und Wirtschaft.

Hier gehts zu den Daten zur Raumbeobachtung