Folgekosten von Baugebieten – Nachhaltige Planung zahlt sich aus

Mit der Inanspruchnahme neuer Flächen für die Siedlungsentwicklung sind stets auch Kosten verbunden. Einige dieser Kosten entstehen gleichermaßen bei einer flächensparenden wie einer stark flächenbeanspruchenden Siedlungsentwicklung. Andere Kosten hingegen steigen, je flächenintensiver eine Planung erfolgt. Den Zielen der geplanten Baugebietsausweisung, wie der Schaffung neuen Wohnraums oder die Generierung von Einnahmen für die Gemeinde, sind daher die verbundenen Auswirkungen gegenüber zu stellen. Hierzu gehören neben Effekten auf die Umwelt und den Ortskern vor allem auch die entstehenden Gestehungs- und Folgekosten.

Folgekosten entstehen dabei nicht nur der Gemeinde, sondern auch der Allgemeinheit. Größere Infrastrukturanlagen oder Versorgungsbereiche erhöhen die Kosten, zumal wenn deren Auslastung insgesamt nicht steigt. Die Kostenverursacher sind dabei höchst unterschiedlich. Neben dem Bau, Unterhalt und Betrieb technischer und sozialer Infrastruktur, entstehen z.B. auch Kosten durch die Pflege von Grünflächen und Gemeinschaftsanlagen, den Winterdienst, den Betrieb zusätzlicher öffentlicher Verkehre und die Bedienung größerer Gebiete z.B. bei der Abfallentsorgung.

Wohnungsbau

Erschließungs- und Folgekosten für Straße, Kanal, Trinkwasser und Strom

Folgekostenschätzer – Hilfe für die kommunale Entscheidungsfindung

Die Bayerische Staatsregierung stellt den Gemeinden kostenfrei eine Anwendung zur Verfügung, mit der die durch ein neues Wohnbaugebiet entstehenden Gestehungs- und Folgekosten abgeschätzt werden können. Das Programm gibt planungswilligen Gemeinden frühzeitig Aufschluss darüber, in welcher Höhe und in welchem Zeitraum Kosten für Gemeinde, Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer und Allgemeinheit anfallen. Zudem ermöglicht der Folgekostenschätzer einen Kostenvergleich verschiedener Planungen, z.B. auch die Gegenüberstellung der Entwicklung einer neuen Baufläche und einer Innenentwicklung durch Nachverdichtung