Vorteile des Flächensparens
Warum ist ein sparsamer Umgang mit der Fläche sinnvoll?
Mit dem wirtschaftlichen Erfolg Bayerns sowie der in weiten Teilen Bayerns wachsenden Bevölkerung war in den vergangenen Jahren auch eine deutliche Inanspruchnahme neuer Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke verbunden.
Die Fläche Bayerns ist aber begrenzt. Eine Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche bedeutet somit einen Rückgang anderer Flächennutzungen. Landwirtschaftliche Nutzfläche steht in geringerem Umfang zur Verfügung, allgemein der Erholung und Freiraumnutzung zugängliche Flächen reduzieren sich, das Landschaftsbild wird verstärkt von Infrastrukturen zerschnitten, und damit werden auch die künftigen Spielräume der Orts- und Freiraumentwicklung kleiner. Durch die Inanspruchnahme von Boden, insbesondere bei einer Versiegelung, gehen dessen natürliche Funktionen verloren. Dies kann Folgen z.B. für den Grundwasserspiegel und damit die Wasserversorgung nach sich ziehen, aber auch lokal die Hochwassergefahr erhöhen.
Kompakte Siedlungsstrukturen sind von Vorteil für Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, Wirtschaft und Natur. Sowohl die Erschließungs- als auch die Unterhaltskosten für Infrastruktur wie etwa ÖPNV, Breitband, Wasserversorgung oder Müllentsorgung sind günstiger. Daneben sichern lebendige Ortskerne den Werterhalt bestehender Immobilien und stellen einen Wettbewerbsvorteil bei der Ansiedlung von Unternehmen oder im Tourismus dar. Auch der Ausbau erneuerbarer Energien benötigt Flächen und soll nicht beeinträchtigt werden. Es ist daher wichtig, einen genaueren Blick auf die Flächennutzungen zu werfen.
Flächensparen ist also alles andere als ein Selbstzweck. Die Bayerische Staatsregierung hat sich aus diesem Grund das Ziel gesetzt, die Flächennutzung zu optimieren und die Flächenneuinanspruchnahme zu reduzieren. Eine optimierte, sparsame Flächennutzung und die Sicherung von Wohlstand, wirtschaftlicher Entwicklung und gleichwertigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen Landesteilen sollen kein Widerspruch, sondern gegenseitige Ergänzung sein.
Ökonomie
Kompakte Siedlungsstrukturen führen zu geringeren Erschließungs- und Unterhaltskosten für die technische und soziale Infrastruktur |
Sicherung landwirtschaftlicher Nutzflächen für die regionale Lebensmittelproduktion |
Lebendige Ortskerne unterstützen den Werterhalt innerörtlicher Immobilien |
Wettbewerbsvorteil bei der Ansiedlung von Unternehmen oder im Tourismus |
Ökologie
Erhalt der natürlichen Bodenfunktionen, u.a. Wasserregulierungsfunktion bei Niedrig- und Hochwasser |
Vermeidung der negativen Auswirkungen von Versiegelung auf das lokale Mikroklima (u.a. Hitzeinseln) |
Schutz von Lebensräumen von Tieren und Pflanzen und Stärkung der Biodiversität |
Vermeidung einer fortschreitenden Landschaftszerschneidung |
Soziales
Erhalt attraktiver, lebendiger Ortskerne für die ansässige Bevölkerung |
Sicherung der Spielräume für die Orts- und Freiraumentwicklung künftiger Generationen |
Erhalt der charakteristischen Kulturlandschaft unseres Freistaats |
Schutz von (siedlungsnahen Flächen) für die Erholung und Freiraumnutzung |