Welche Möglichkeiten gibt es bezahlbaren Wohnraum im ländlichen Raum zu schaffen und wie kann durch Innenentwicklung zukunftsweisendes Wohnen verwirklicht werden? Dass diese Fragen nahezu alle Kommunen im Oberland beschäftigen, erleben wir im Rahmen unserer Beratungstätigkeit im Zuge der Flächensparoffensive ständig. Fehlende Flächenverfügbarkeiten, hohe Bodenpreise und Anwohnerproteste bei Nachverdichtung sind nur drei Beispiele für Herausforderungen, mit denen sich die Gemeinden konfrontiert sehen.
Besonderer Informationsbedarf besteht auf kommunaler Ebene im Bereich der vorhandenen rechtlichen Instrumente der Innenentwicklung und der Einbettung in einen planerischen Rahmen, einen roten Faden der gemeindlichen Entwicklung. Mit Frau Seeholzer (ortegestalten) und Herrn Sommer (Hgrs Rechtsanwälte) konnten wir zwei erfahrene Fachleute für Expertenvorträge gewinnen, die sich der Beantwortung der übergeordneten Fragen aus ihrem jeweiligen beruflichen Hintergrund näherten und so den Teilnehmenden einige interessante Impulse mitgeben konnten.
Bei der Verwirklichung von Projekten der Innenentwicklung und zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sind die Kommunen nicht auf sich allein gestellt. Es gibt verschiedene Akteure, die durch Beratung und Förderung einen wichtigen unterstützenden Beitrag leisten können. Neben dem Amt für ländliche Entwicklung zählt dazu auch die Städtebauförderung sowie besonders die Wohnraumförderung der Regierung von Oberbayern. Vertreterinnen und Vertreter dieser Institutionen gaben den Teilnehmenden einen kurzen Einblick in ihren Wirkungsbereich und standen anschließend bzgl. verschiedenster Fragen Rede und Antwort. Dieses Angebot wurden von Seiten der Teilnehmenden rege genutzt, es entstanden neue Kontakte sowie ein wertvoller Erfahrungsaustausch.
Weg von der Theorie, rein in die Praxis: Gelungene Beispiele, die Innenentwicklung mit der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum verknüpfen gibt es bereits in der Region. In Utting (Lkr. Landsberg am Lech) und Raisting (Lkr. Weilheim - Schongau) konnten die Teilnehmenden im Rahmen einer Busexkursion am Nachmittag erleben, dass es auch in kleinen, ländlichen Kommunen möglich ist, Projekte zu verwirklichen, die einen Mehrwert für die gesamte Gemeinde schaffen.
Wir freuen uns, dass die Veranstaltung mit rund 70 Teilnehmenden auf großes Interesse gestoßen ist und wir besonders aus den Kommunen zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Mitarbeitende der Bauverwaltungen begrüßen durften.
Text: Regierung von Oberbayern